„Inklusion fängt in den Köpfen an“

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„Inklusion fängt in den Köpfen an“: Gemeinsam mit der Dozentin Frauke Schacht (Mitte) diskutierten die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Godelheim.

„Ist Inklusion out oder gar gescheitert? Mitnichten! Inklusion lebt in der Gegenwart und ihr gehört die Zukunft!“ Fast trotzig formuliert Christoph Dolle, der Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes, sein Fazit. Die SPD hat sich im Rahmen eines Wochenendkonvents der Sozialdemokratischen Gemeinschaft der Kommunalen (SGK) in Godelheim mit unterschiedlichen Aspekten dieses „Menschenrechtsthemas“ beschäftigt, hat sich Expertise hinzugeholt. Die Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin Frauke Schacht aus Schwaz (Österreich), die verschiedene Projekte zu den Themen Inklusion und Migration begleitet hat, lieferte einen wissenschaftlichen Einblick.

„Es ist normal, verschieden zu sein.“ An dieses Wort des verstorbenen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker knüpft Schacht an. Sie erläutert: „Inklusion ist eine Grundhaltung und das Wichtigste ist, die Barrieren in den Köpfen abzuschaffen.“ Innerhalb der Gesellschaft existierten unterschiedliche Vorstellungen zum Begriff Inklusion. Dabei werde er oftmals auf Personen mit Behinderung verkleinert. Dieses würde aber dem Thema nicht gerecht, denn Inklusion ist ein gesellschaftliches Prinzip, so Schacht. Konkret: „Bei der Inklusion passt sich die Gesellschaft dem Menschen an und nicht umgekehrt!“ Inklusion fördere die individuelle Freiheit und Selbstbestimmtheit.

„Viele Menschen reduzieren Inklusion auf den schulischen Kontext. Dabei betrifft sie die gesamte Gesellschaft und die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit sie zum Erfolg wird“, erklärte Schacht. Ein weiteres Zitat von Richard von Weizsäcker verdeutliche den Gesamtzusammenhang: „Was im Vorhinein nicht ausgegrenzt wird, muss hinterher auch nicht eingegliedert werden.“ Ausgrenzung habe aber eine jahrhundertelange Tradition mit menschenverachtenden Phasen. Die Probleme bei der Umsetzung der Inklusion haben im Nachwirken dieses alten Denkens ihren Ursprung und politisch-handwerkliche Fehler als Ursache. „Die Inklusion selbst ist und bleibt humanitäres und soziales Menschheitsziel,“ ergänzte der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Marcel Franzmann.

„Auch wenn die neue schwarz-gelbe Landesregierung das Thema auf Landesebene hintenan stellen möchte, so ändert dieses nichts an dem menschenrechtlichen Anspruch der Inklusion. Die Sozialdemokratie wird weiter Konzepte entwickeln, die zum gesellschaftlichen Fortschritt führen“, gibt sich der Kreisvorsitzende Dolle kämpferisch. Zufrieden mit der Veranstaltung ist auch SGK-Geschäftsführer Franz-Josef Dux. Sein Fazit: „Innerhalb der Sozialdemokratie wird lebendig und konstruktiv über Inhalte gestritten, Themen weiterentwickelt und an Lösungen gearbeitet. Das wird uns auch bei der Inklusion weiterbringen.“ Die Veranstaltung habe den Blick auf die Thematik erweitert und den Einsatz für Inklusion neu motiviert.

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